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Bauchtanz

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Begriff Definition
Bauchtanz
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Orientalischer Tanz, im Volksmund auch bekannt als Bauchtanz, ist ein meist von Frauen in speziellen Kostümen zu orientalischer Musik ausgeführter Tanz. In der arabischen Welt wird der Tanz Raqs Scharqi / رقص شرقي / raqṣ šarqī genannt.

Aufgrund der wörtlichen Übersetzung „Tanz des Ostens“ ist die deutsche Bezeichnung „Orientalischer Tanz“ korrekt, bezieht sich jedoch nicht auf die Gesamtheit aller orientalischen Folkloretänze, sondern nur auf den ägyptischen Solotanz.

Der Orientalische Tanz bezieht sich auf eine Tanzform, die ihren Ursprung in Ägypten hat, und bezeichnet den dortigen Solotanz der Frauen. Dem widerspricht Anthony Shay.

Aufgrund einer Fülle von Literaturhinweisen kommt Shay zu dem Schluss, dass der orientalische Tanz „von jedermann, in verschiedensten Aufführungen, getanzt wird: von Amateuren und Berufstänzern, von Jungen und Mädchen, von Frauen und Männern“.

Allerdings sei diese Tradition in großen Städten wie Kairo und Buchara nach dem Ersten Weltkrieg erloschen.

In Ägypten hatte der Tanz von jeher einen hohen Stellenwert bei allen festlichen Gelegenheiten. Fremde und Reisende waren seit Jahrhunderten von diesem Tanz fasziniert und berichteten in ihren Briefen, Reisebeschreibungen und Büchern darüber.

Seit der Kolonisation Ägyptens und mit zunehmendem technischen Fortschritt und kulturellem Austausch verbreitete sich der Tanz auch im Ausland. Heute ist er in Europa, Australien, Skandinavien, Japan und den USA ebenso zu finden wie in Ägypten.

Manche Vertreterinnen halten sich eng an die ägyptische Tradition, andere haben Einflüsse aus anderen Tanzstilen und Musikrichtungen mitverarbeitet. Es gibt inzwischen eine kontroverse Auseinandersetzung darüber, was der „echte“ ägyptische Tanz sei; verschiedene Schulen und Stile bildeten sich heraus.

Der Begriff „Bauchtanz

Die Bezeichnung „Bauchtanz“ stammt vermutlich aus der französischen Bezeichnung Danse du ventre („Bauchtanz“). In ihren Romanen bezeichneten die französischen Schriftsteller Émile Zola und Gustave Flaubert den Orientalischen Tanz als Danse du ventre.

Gustave Flaubert beschreibt in seinem Reisebericht Reise in den Orient auch orientalische Tänzerinnen, die er auf seinen Reisen gesehen hat. Ebenso denkbar ist, dass die Bezeichnung „Raqs Balady“, übersetzt „Tanz der Leute“ (Einheimische in Ägypten), zu der englischen Bezeichnung „Bellydance“ (Bauchtanz) geführt hat.

„Bauchtanz“ ist die umgangssprachliche Bezeichnung für orientalischen Tanz. Der Begriff „Bauchtanz“ reduziert die Vielfalt des orientalischen Tanzes und das Können der Tänzerinnen auf den Bauch, die Hüfte oder das Gesäß. Wie bei allen Tänzen werden natürlich auch Arme, Beine, Hände, Füße, Schultern und Kopf bewegt.


Die verbreitete Vorstellung, dass Bauchtanz in der Vergangenheit als Beischlaf-Animation für Sultane oder als Verführungstrick benutzt wurde, entspringt eher schwülstigen Haremsfantasien und ist eine der vielen Legenden, die sich um den Bauchtanz ranken.

Zur weiteren Legendenbildung um den Bauchtanz trugen folgende gern erzählte Geschichten bei:

  • dass Salome die erste orientalische Schleiertänzerin der Bibel war.
  • dass die Königin von Saba vor König Salomon einen Bauchtanz aufführte.
  • dass Kleopatra VII. Julius Caesar mit einem orientalischen Bauchtanz verführt hat.
  • dass Bauchtanz im Harem erfunden wurde.

Jedoch ist nichts davon durch antike Quellen belegbar.

Autor - Escort-Berlin
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Synonyme: orientalischer Tanz,bauchtanz